„Welcome back“ in der Imkerschule
Es ist Ende Juli und endlich darf ich wieder einen Vollkurs mit 24 Teilnehmern unterrichten. Auf dem Programm steht G1-Anfängerkurs, Biologie der Honigbiene. Normalerweise startet jeder Kurstag damit, dass ich eine Stunde vorher eintrudele und erst einmal die Kaffeemaschine zum Leben erwecke. Tja, selbst das ist in Zeiten von Corona Geschichte. Kaffee ist ersatzlos gestrichen. Es gibt keinen Kaffee, keinen Tee und keine Kekse. Stattdessen erscheinen alle Kursteilnehmer mit Tupperdose und Thermoskanne. Toll, sieht aus wie in der Schule, wenn ich dort unterrichte. Alle Hygiene-Vorschriften müssen eingehalten werden, also düse ich, statt Kaffee zu kochen, mit einem Eimer Flächen-Desinfektionsmittel durch die Stockwerke und wische Treppengeländer, Stühle, Tische, Fenstergriffe und so weiter. Man glaubt gar nicht, wie zeitaufwendig das Ganze ist. Es muss nass gewischt werden, sonst wirkt es nicht. Ich bin leicht benebelt, als ich fertig bin; also erstmal lüften, bevor alle kommen. Dann stehe ich unten am Portal wie die Queen und empfange alle, um die Spielregeln für den Kurs zu erklären. Da der Kurs in der Aula der Landwirtschaftsschule stattfindet, gehört auch die Info dazu, wo die Toiletten zu finden sind, und wann der Mundschutz abgenommen werden darf. Ich war absolut begeistert, jeder hat sich daran gehalten, alle waren fair zueinander und haben den Sicherheitsabstand eingehalten. Mit Mundschutz ging es dann auch an die Bienen – zur allgemeinen Belustigung handelte es sich um einen Schutz vor Corona, nicht vor den Bienen. Die Bienen waren super drauf, keiner der Anwesenden hat einen Stich kassiert. Meister Pardey hat die Bienen wohl wieder vorgewarnt, dass wir kommenJ! Insgesamt gesehen, sind wir wohl alle bei diesen Kurstagen voll auf unsere Kosten gekommen. Ich hatte endlich wieder lebendiges Publikum live vor Ort – vorher gab es ja nur Onlinekurse – und die Teilnehmer waren glücklich, dass der Kurs tatsächlich stattfinden konnte. Nach 6 Stunden haben wir uns wieder getrennt, nachdem alle mit einer Masse an Informationen zum Thema Biene abgefüllt waren. Ich habe diese ersten Kurse ohne Ende genossen. Ich bin total dankbar, dass unser Goldstück Margit Meinke wieder alles so wunderbar durchgeplant hat – was täten wir bloß ohne sie?
Drücken Sie bitte alle die Daumen, dass das Kursprogramm der Imkerschule, wenn auch anders als gewohnt, auch in Zukunft stattfinden kann!
Ganz herzliche Grüße, und bleiben Sie bitte gesund!
Ihre Undine Westphal